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- | [[|//In diesem Vortrag, den Ulrich Lorenz-Meyer am 29. Juni 2008 als Gast bei Baronin Tessin im Schloss Kilchberg bei Tübingen gehalten hat, geht es um die Heimreise von Friedrich Hölderlin nach seiner Tätigkeit als Hauslehrer beim Konsul Daniel Christoph Meyer, dem Bruder unseres Vorfahren Johann Valentin Meyer.//]] | + | ====== Hölderlin in Bordeaux und seine Rückkehr nach Nürtingen ====== |
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+ | //In diesem Vortrag, den Ulrich Lorenz-Meyer am 29. Juni 2008 als Gast bei Baronin Tessin im Schloss Kilchberg bei Tübingen gehalten hat, geht es um die Heimreise von Friedrich Hölderlin nach seiner Tätigkeit als Hauslehrer beim Konsul Daniel Christoph Meyer, dem Bruder unseres Vorfahren Johann Valentin Meyer.// | ||
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**ANDENKEN** //(Gedicht von Hölderlin, um 1803)// | **ANDENKEN** //(Gedicht von Hölderlin, um 1803)// | ||
- | Der Nordost wehet, Der liebste unter den Winden Mir, weil er feurigen Geist Und gute Fahrt verheißet den Schiffern. Geh aber nun und grüße Die schöne Garonne, Und die Gärten von Bordeaux Dort, wo am scharfen Ufer Hingehet der Steg und in den Strom Tief fällt der Bach, darüber aber Hinschauet ein edel Paar Von Eichen und Silberpappeln; | + | Der Nordost wehet,\\ Der liebste unter den Winden\\ Mir, weil er feurigen Geist\\ Und gute Fahrt verheißet den Schiffern.\\ Geh aber nun und grüße\\ Die schöne Garonne,\\ Und die Gärten von Bordeaux\\ Dort, wo am scharfen Ufer\\ Hingehet der Steg und in den Strom\\ Tief fällt der Bach, darüber aber\\ Hinschauet ein edel Paar\\ Von Eichen und Silberpappeln; |
- | Noch denket das mir wohl und wie Die breiten Gipfel neiget Der Ulmwald, über der Mühl’, Im Hofe aber wächset ein Feigenbaum An Feiertagen gehen Die braunen Frauen daselbst Auf seidnem Boden, Zur Märzenzeit, | + | Noch denket das mir wohl und wie\\ Die breiten Gipfel neiget\\ Der Ulmwald, über der Mühl’,\\ Im Hofe aber wächset ein Feigenbaum\\ An Feiertagen gehen\\ Die braunen Frauen daselbst\\ Auf seidnem Boden,\\ Zur Märzenzeit, |
- | Es reiche aber, Des dunklen Lichtes voll, Mir einer den duftenden Becher, Damit ich ruhn möge; denn süß Wär’ unter Schatten der Schlummer. Nicht ist es gut Seellos von sterblichen Gedanken zu sein. Doch gut Ist ein Gespräch und zu sagen Des Herzens Meinung, zu hören viel Von Tagen der Lieb’, Und Taten, welche geschehen. | + | Es reiche aber,\\ Des dunklen Lichtes voll,\\ Mir einer den duftenden Becher,\\ Damit ich ruhn möge; denn süß\\ Wär’ unter Schatten der Schlummer.\\ Nicht ist es gut\\ Seellos von sterblichen\\ Gedanken zu sein. Doch gut\\ Ist ein Gespräch und zu sagen\\ Des Herzens Meinung, zu hören viel\\ Von Tagen der Lieb’,\\ Und Taten, welche geschehen. |
- | Wo aber sind die Freunde? Bellarmin Mit dem Gefährten? Mancher Trägt Scheue, an die Quelle zu gehen; Es beginnet nämlich der Reichtum Im Meere. Sie Wie Maler, bringen zusammen Das Schöne der Erd’ und verschmähn Den geflügelten Krieg nicht, und Zu wohnen einsam, jahrlang, unter Dem entlaubten Mast, wo nicht die Nacht durchglänzen Die Feiertage der Stadt, Und Saitenspiel und eingeborener Tanz nicht. | + | Wo aber sind die Freunde? Bellarmin\\ Mit dem Gefährten? Mancher\\ Trägt Scheue, an die Quelle zu gehen;\\ Es beginnet nämlich der Reichtum\\ Im Meere. Sie\\ Wie Maler, bringen zusammen\\ Das Schöne der Erd’ und verschmähn\\ Den geflügelten Krieg nicht, und\\ Zu wohnen einsam, jahrlang, unter\\ Dem entlaubten Mast, wo nicht die Nacht durchglänzen\\ Die Feiertage der Stadt,\\ Und Saitenspiel und eingeborener Tanz nicht. |
- | Nun aber sind zu Indiern Die Männer gegangen, Dort an der luftigen Spitz’ An Traubenbergen, | + | Nun aber sind zu Indiern\\ Die Männer gegangen,\\ Dort an der luftigen Spitz’\\ An Traubenbergen, |
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